Das Thema Altersvorsorge wird immer wichtiger und nach wie vor oft noch unterschätzt. Dabei sollten sich gerade Frauen intensiver mit ihren Finanzen auseinandersetzen, um sich langfristig ein Vermögen aufzubauen.
Inhaltsverzeichnis
Warum Vermögensaufbau für Frauen so wichtig ist
Ein harter Fakt ist, dass sich Frauen im Allgemeinen auf eine niedrigere Rente einstellen müssen als Männer. Die Gründe hierfür ist ein geringeres bzw. teilweise gar kein Einkommen vor Rentenbeginn.
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Das liegt häufig daran, dass Frauen nach wie vor einen größeren Anteil an der Kinderbetreuung haben. Sie bleiben öfter zu Hause, arbeiten mehrere Jahre lang gar nicht oder entscheiden sich für das Teilzeit-Modell bzw. einen Job auf geringfügiger Beschäftigungsbasis. Andere pflegen Angehörige und arbeiten daher weniger oder gar nicht.
All das führt letzten Endes zu einer niedrigeren Rente im Vergleich zu den meisten Männern. Daher ist es essenziell, dass Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen. Je früher Sie damit beginnen, sich ein passives Einkommen zu sichern, desto besser.
Was tun Frauen aktuell für Ihre Altersvorsorge?
Tatsächlich hat sich in den letzten Jahren schon einiges getan: Viele Österreicherinnen setzen sich intensiv mit ihren Finanzen auseinander, sparen für ihre Altersvorsorge, legen Kapital an und investieren selbstsicher und kontrolliert. Allerdings sind sie im Vergleich zu Männern und auch anderen Europäerinnen noch recht risikoscheu. Und das, obwohl der finanzielle Spielraum wächst.
Auf der einen Seite ist der Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit und einem sorgenfreien Ruhestand groß, auf der anderen Seite favorisieren viele Frauen Anlagen mit geringen oder keinen Wertschwankungen. Das bringt zwangsläufig eine niedrige Rendite mit sich. Daher lassen sich die Strategien für die Altersvorsorge noch optimieren.
Ein paar grundlegende Tipps zur Finanzplanung
Gerade dann, wenn Sie sich bisher mit dem Thema Finanzen noch wenig auseinandergesetzt haben, sollten Sie klein anfangen und sich zunächst einen Überblick über Ihre derzeitige finanzielle Situation verschaffen. Hierzu empfiehlt sich das Führen eines Haushaltsbuches. In dieses tragen Sie sämtliche Ausgaben ein. Dazu gehören grundlegende regelmäßige Posten wie Miete und Strom, aber auch alles, was Sie im Monat ausgeben: beim Einkaufen im Supermarkt, beim Onlineshopping oder für den Imbiss in der Mittagspause. Dadurch gewinnen Sie einen Eindruck, wie viel Geld Sie im Verhältnis zu Ihrem Einkommen ausgeben und an welchen Stellen Sie möglicherweise etwas sparen können.
Tipp: Falls Sie Schulden haben, tilgen Sie diese nach Möglichkeit, ehe Sie Ihr Geld anlegen. Denn in der Regel sind die Zinsen für Ratenkredite deutlich höher als die für Ihre Geldanlage. Das gilt insbesondere für hohe Dispokredite. Ausgenommen hiervon sind Immobilienkredite. Sie dienen selbst dem Vermögensaufbau und stellen später einen wichtigen Teil Ihrer Altersvorsorge dar.
Welche Strategien für die Geldanlage gibt es?
Die Möglichkeiten, Geld zu investieren und zu sparen, sind zahlreich. Zu den beliebtesten Anlageformen gehören:
- Tagesgeld
- Festgeld
- Aktien
- Fonds
- ETFs
Tagesgeldkonto
Das Tagesgeldkonto zählt zu den besonders sichern Anlageformen, dafür erhalten Sie hierfür allerdings nur sehr wenig Zinsen. Falls Sie noch kein Tagesgeldkonto besitzen, sollten Sie eines eröffnen, am besten online bei einer Direktbank, da die Gebühren hier in der Regel deutlich niedriger ausfallen. Auf dem Tagesgeldkonto parken Sie Ihren Notgroschen. Dieses Geld dient als Rücklage für die kaputte Waschmaschine oder für den Zeitraum zwischen zwei Jobs. Idealerweise befinden sich auf dem Tagesgeldkonto mindestens drei Netto-Gehälter.
Festgeld
Bei Festgeld fällt der Zinssatz etwas, aber nicht viel höher aus. Bei einigen Anbietern erhalten Sie weniger als 0,5 Prozent, bei anderen ist schon mal 1 Prozent oder mehr drin. Doch während Sie auf Ihr Tagesgeldkonto jederzeit Zugriff haben, ist das Geld auf dem Festgeldkonto für einen vorgeschriebenen Zeitraum „eingefroren“. Daher empfiehlt sich diese sichere Anlage für größere Beträge, auf die Sie für ein paar Jahre lang verzichten können.
Aktien
Mit Aktien erwerben Sie Anteile an einem Unternehmen, können starke Gewinne ebenso wie starke Verluste erzielen. Aufgrund des hohen Risikos eignen sich Aktien für die Altersvorsorge nur in Kombination mit anderen Formen der Geldanlagen.
Fonds
Bei Investmentfonds fällt das Risiko etwa geringer aus, da in einem Fonds eine Vielzahl von Aktien und Anlagemöglichkeiten gebündelt werden. Der Fonds wird von einem Fondsmanager verwaltet, für den zum Teil nicht unerhebliche Gebühren anfallen.
ETF
ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Indexfonds und bilden die Wertentwicklung eines Aktienindex nach, zum Beispiel dem DAX. Damit vereinen sie im Prinzip die Vorzüge von Aktien und Fonds in einem Produkt: Sie sind kostengünstig, flexibel, liquide und vor allem breit diversifiziert. Denn ETFs investieren in ganze Märkte. Der DAX beispielsweise, der deutsche Leitindex, umfasst die 30 größten deutschen Aktiengesellschaften. Haben zwei oder drei Unternehmen mal eine schlechte Phase und fällt der Aktienkurs entsprechend, gleichen sich die Verluste durch die Gewinne anderer DAX-Unternehmen wieder aus. Noch sehr viel breiter gestreut ist der MSCI World. Dieser internationale Aktienindex bildet die Wertentwicklung von mehr als 1.600 Unternehmen aus 23 Industrieländern ab, wobei die USA mit über 60 Prozent sehr stark vertreten sind.
Besonders interessant für die langfristige Altersvorsorge sind ETF-Sparpläne. Schon ab 50 Euro monatlich (bei manchen Online-Banken gar 25 Euro) können Sie sich über die Jahre hinweg ein kleines Vermögen aufbauen.
Grundsätzlicher Tipp: Je früher Sie mit Ihrem Vermögensaufbau bzw. Ihrer Altersvorsorge beginnen, desto besser. Jedes Jahr und jeder Euro zählen. Denn so profitieren Sie länger von dem Zinseszinseffekt: Das heißt, Zinsen, die Sie jährlich auf Ihre Ersparnisse erhalten, werden im darauffolgenden Jahr mitverzinst. Außerdem können Sie sich dann risikoreichere Anlagen erlauben. Denn vorübergehende Verluste, die Sie mit Aktien, Fonds oder ETFs erzielen, können über einen längeren Zeitraum durch eine höhere Rendite wieder ausgeglichen werden.